P3   Bolivien, Peru, Ecuador, Kolumbien

12. - 14. Januar – La Paz (BOL)

Über einen 4660 Meter hohen Pass fahren wir nach Bolivien. In der Nacht hat es hier geschneit und auf der schlechten Strasse hat es noch etwas Pflotsch. In Parinacota schauen wir uns die Kirche an und sehen Viscachas, welche auf Steinen die die ersten Sonnenstrahlen geniessen, sowie Lama- und Vicunaherden. Am 4570 Meter hoch gelegenen Lago Chungara (angeblich der höchst gelegene See der Welt) sehen wir Flamingos und dahinter 2 Vulkane (höher als 6000 Meter). Wir passieren die Grenze zu Bolivien. Die Strasse wird immer besser und am Schluss fahren wir im Regen nach El Alto hinein. Hier endet die Autobahn inmitten von Marktständen. Wir umfahren das Zentrum von La Paz und kommen beim Hotel Oberland an, wo wir für 3 N.ächte stehen (Besitzer ist der Schweizer Walter Schmied). Nach einem Geburtstagsapero mit Pisco Sour essen wir ein Fondue Oberland (Fondue Bourguignon mit verschiedenen Fleischsorten u.a. Lama und Crevetten). Auf der Stadtrundfahrt besuchen wir einen Aussichtspunkt, ein Instrumente-Museum, den Hexenmarkt und den Plaza Pedro D. Murillo.

3300, 4600, 1300, 4600, 3300 MüM ist das Höhenprofil unseres heutigen Ausfluges. Dabei haben wir fast alle Klima- und Ökozonen Südamerikas durchquert. Im Kleinbuss sind wir auch die „Carretera de la muerte“ (die „Todesstrasse“) hinunter gefahren. Diese wird heute praktisch nur noch als Einbahnstrasse von Touristen und Mountainbiker befahren.


15. / 17. Januar - Copacabana (BOL) – Titicacasee – Puno (PERU)

Wir verlassen La Paz via El Alto. Etwa 40 km fahren wir durch Stadt und Vorstadt mit zum

Teil chaotischem Verkehr. Immer auf über 4000 MüM fahren wir zum Titicacasee. Hier erwartet uns eine abenteuerliche Fährpassage über den See. In Copacabana lassen viele Autofahrer ihre bunt geschmückten Autos segnen. Über die Grenze geht es jetzt entlang dem Titicacasee (3800 MüM und 15 mal so gross wie der Bodensee) nach Puno in Peru. Mit dem Boot besuchen wir die schwimmenden Inseln der Uros, welche auch heute noch da leben und vorallem vom Tourismus leben. Wir schauen uns einen typischen, schön erhaltenen Bauernhof an, bevor wir zu Fuss zu den Grabtürmen von Sillustani hochsteigen.

18. - 23. Januar Cusco – Valle Sagrado – Machu Picchu (PERU)

Nach der Durchfahrt durch das chaotische Städtchen Juliaca erreichen wir auf 4330 MüM die Wasserscheide (Pazifik/Atlantik). Danach gehts bergab bis nach Cusco auf 3400 MüM. Manuel führt uns durch die schöne Altstadt, welche als das Rom Südamerikas gilt. Barbara geht auf einen Tagesausflug ins „Valle Sagrado“ (heiliges Tal der Inkas) während dem ich mit dem Auto in eine Garage fahre (Ölwechsel, Räder hinten/vorne tauschen, Batteriekasten richten, Luftfilter reinigen, Waschen etc.). Mit Bus und Zug machen wir einen 2-Tages Ausflug nach Machu Picchu, der Stadt die bis 1532 von den Inkas benutzt wurde, die aber von den Spaniern unentdeckt blieb und erst 1911 neu entdeckt wurde. Da die Inka's keine Schrift kannten, ist insbesondere Machu Picchu bis heute ein geheimnisvoller Ort geblieben. Nach diesen Strapazen geniessen wir einen programmfreien Tag in Cusco, einem wunderschönen, gepflegten Städtchen ohne Reklamen und mit spanischem Einschlag. Am Abend essen wir Fleisch vom Alpaca.

24. / 25. Januar von Cusco nach Nasca (PERU)

In 2 Tagen fahren wir quer durch die Anden. Am ersten Tag über 3 Pässe von mehr als 3600 MüM, wobei wir nach dem 2. Pass und am Ende auf ca. 2000 MüM hinunter fahren. Am 2. Tag passieren wir 3 Mal die 4000 MüM-Marke, um dann in Nasca auf 600 MüM zu übernachten (am Schluss 3000 Meter Höhendifferenz auf 60 km). Auf 4500 MüM hat es 1-2 Stunden vorher noch geschneit. Wir sind durch etliche kleine Dörfer gefahren und haben die Bauern (am Sonntag) mit Hacken auf dem Feld gesehen. Während am ersten Tag noch alles grün und viel Wasser vorhanden ist, kommen wir am 2. Tag immer mehr in die Wüste.

26. - 27. Januar    Nasca  (PERU)

Am Morgen fliegen wir mit einer Cesna über die Nasca-Linien. Es bleibt immer noch ein Rätsel, wie und wofür diese Geoglyphen erstellt wurden (s.a. „Zurück in die Zukunft“ von Erich von Däniken). Über Mittag spazieren wir durch das Städtchen Nasca. Danach nimmt Barbara an einer Besichtigung von Kaktus-Plantagen, einem Friedhof mit Mumien aus der Nasca-Kultur sowie genial angelegte Aquadukte aus dieser Zeit teil. Ich erledige verschiedene kleine Sachen am Camper und nehme ein Bad im Swimmingpool.

28. Januar El Carmen – Islas Ballestas (Peru)

Über Ica fahren wir nach El Carmen und übernachten auf der Albergue Huaranjapo bei Edith. In der Gegend von Ica beginnt eine dank Bewässerung sehr fruchtbare Gegend. Baumwolle, Mais, Kartoffeln, Früchte aber auch Wein wird hier angebaut. Peter Holzer feiert seinen Geburtstag und spendet am Abend einen Apero. Danach gibt es peruanisches Huhn mit Reis und Salat von der Albergue. Eine Band afrikanischer Abstammung (typisch für die Einwohner von El Carmen) spielt für uns. Dazu gabs Einlagen von 2 Tänzerinnen. Mit dem Schiff fahren wir am nächsten Morgen zu den Islas Ballestas, einer zerklüfteten Inselgruppe im Pazifik, welche eine grosse Vielfalt an Meeresbewohnern beherbergt.

29. - 31. Januar Lima (PERU)

Wir fahren mit einem Bus ins Stadtzentrum und besichtigen dann die Innenstadt zu Fuss. Wir schauen uns auch ein Kloster und ein Museum an. Auf dem Rückweg gehen wir in Strandnähe noch ein Stück zu Fuss. Am Samstag ist ein alternativer Stadtrundgang durch die ärmeren Viertel auf dem Programm. Barbara nimmt daran teil, während ich in eine FIAT Garage fahre um die Windschutzscheibe auszutauschen. Nach gut 2 Monaten haben wir endlich wieder eine rissfreie Frontscheibe.

01.-05. Februar Caral – Huanchaco – Pimentel – Tucume (PERU)

Auf dem Weg zur Grenze nach Ecuador besuchen wir verschiedene historische Ausgrabungs-Stätten und Museen. Wir erfahren viel über die verschiedenen Kulturen, welche hier vor den Spaniern geherrscht haben wie die Moche, die Sipan, Chimu und Inkas. Älteste Stätte war die Stadsiedlung von Caral (3000 vChr), auf nChr. datiert werden „Chan Chan“ (Hauptstadt des Chimu-Reiches, „Huaca de la Lon“ und die Pyramiden von Tucume. Unterwegs fahren wir dem Pazifik entlang und übernachten 3 Mal direkt am Strand. Anstossend ist, dass hier den Strassen entlang sehr viel Müll deponiert ist. Auch in den Dörfern liegt oft viel Müll herum. Ein grosser Teil der Strecke geht durch die Wüste, die aber immer wieder von grünen Flussdeltas unterbrochen werden, durch welche Wasser aus den Anden ins Meer fliesst. In diesen Deltas wird auch viel Reis angebaut.


06.-10. Februar Einreise nach Ecuador - Cuenca

In 3 Etappen fahren wir vom Pazifik weg wieder in die Berge. Langsam geht es in die Höhe und es wird immer grüner. Mit der Grenze zu Ecuador erreichen wir auch den Regenwald. Hier stehen wir aber erstmal 3.5 Stunden am Zoll von Ecuador – wegen eines defekten Druckers können keine Fahrzeugpapiere ausgedruckt werden. Um 8 Uhr abends werden wir dann mit Begleitung zu einem Zollbüro im nächsten Ort begleitet, wo unsere Papiere dann ausgedruckt werden. Auf den nächsten 400 km geht es auf und ab durch Berge und Regenwälder bei Sonne und Regen aber auch durch Nebel. Mehrmals durchfahrem wir die 1000, 2000 und 3000 MüM Grenze, bis wir am Schluss auf 2500 MüM in Cuenca ankommen. In Ecuador sind die Häuser solider und gepflegter als vorherigen Ländern, aber es herrscht ein absoluter Bürokratismus. Selbst beim kleinsten Einkauf in einem Supermarkt muss man Name, Telefon, Passnummer und E-Mail angeben, genauso wie beim Essen in einem Restaurant. Vorteil: ich kenne jetzt meine Passnummer auswendig.

10. - 14. Februar Banos – Casa del Suizo (ECU)

Unterwegs kaufen wir uns je ein Paar ecuadorianische Jeans für 20 Dollar pro Stück. Nach einem Zwischenhalt in Banos packen wir unsere Koffer und fahren mit einem Kanu für 3 Tage ins Hotel „Casa del Suizo“ im ecuadorianischen Dschungel. Hier geniessen wir mal das Nichtstun und lassen uns mit 3 Buffets pro Tag verwöhnen. Die übrige Zeit verbringen wir am bzw. im Pool, schlendern durch das angrenzende Dschungeldorf, besuchen eine Schmetterlingszucht, skypen und surfen im Internet.

15. - 17. Februar Quito (ECU)

Die Fahrt nach Quito führt uns nochmals über einen 4064 Meter hohen Pass. Quito, die Hauptstadt Ecuadors) liegt auf 2800 MüM, misst N/S 45 km und W/O nur etwa 5 km und hat ca. 2.2 Mio Einwohner. Nach einem Besuch eines Aussichtspunktes und einem Rundgang durch die Altstadt (UNESCO Kulturerbe) fahren wir zum Äquator. Zum Mittagessen gibt es Cuy (ich bin immer noch kein Meerschweinchenliebhaber, weder lebendig noch gegrillt). Im Äquatormuseum erleben wir an einigen Experimenten, was der Äquator physikalisch für Auswirkungen hat. ZB: Direkt auf dem Äquator läuft das Wasser ohne Wirbel ab. Aber schon 2 Meter nördlich, bzw. südlich davon bilden sich Wasserwirbel im bzw. gegen den Uhrzeigersinn. Am Dienstag geniessen wir einen programmfreien Tag.

18.-22. Februar Ibarra (ECU) – Pasto (COL) - Popayan (COL)

Nördlich Quito passieren wir den Äquator definitiv. Erstaunlich ist, dass bereits frühere Kulturen genau wussten, wo sich der Äquator befindet. In Iberra übernachten wir 2 Mal auf dem vermutlich einzigen Campingplatz in Ecuador. Ein deutsches Ehepaar führt den Platz „Finca Südwind“ und bewirtet uns mit europäischer Küche (Filet Mignon mit Kartoffelgratin). Sie backt uns auch Brot wie wir es mögen und verschiedene Kuchen. Auf dem Weg nach Kolumbien besuchen wir noch eine Rosenzucht sowie den Markt in Otavalo. Immer zwischen 2200 und 3200 MüM fahren wir problemlos über die Grenze nach Kolumbien. Während auf ecuadorianischer Seite die Gegend eher hügelig ist (ähnlich Emmental/Jura) fahren wir auf kolumbianischer Seite durch lange V-Täler mit zum Teil tiefen Schluchten. Auffallend ist gleich, dass die Kolumbianer wesentlich agressiver Auto fahren als die Ecuadorianer. Wir besuchen eine geschichtsträchtige Hacienda und das Zentrum der Stadt Popayan.

23. / 25. Februar Alcala (COL)

Während im Süden Kolumbiens das Militär in allen Dörfern sehr präsent war (Wachposten an der Strasse die uns immer freundlich zuwinkten), sieht man jetzt praktisch keine Soldaten mehr. Wir fühlten uns jedoch jederzeit sicher. In der Ebene wird viel Zuckerrohr angepflanzt. Dann fahren wir in die Berge, wo vorallem Kaffe und Bananen wächst. Von Alcala aus fahren wir ins Valle del Cocora, wo es noch bis zu 65 Meter hohe Wachspalmen gibt. Wir besuchen die Städtchen Salento und Filanda. Auf einer Kaffeeplantage wird uns der Kaffeanbau sehr anschaulich erklärt.

26.-28. Februar Fahrt nach Cartagena (COL)

In 3 längeren Tagesetappen (je 280 – 420 km) fahren wir nach Cartagena. Die Strassen sind mit wenigen Ausnahmen recht gut, aber sehr kurvenreich und unübersichtlich, immer ein auf und ab, es hat viele langsamere Lastwagen die schwer zu überholen sind. In den Dörfern sind viele schlafende Polizisten, die man nur im Schritttempo überfahren kann. So ist eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 40 km/h schon eine gute Leistung. Einmal übernachten wir auf einer Kaiman Farm, welche mit einem Zoo erweitert wurde. Die Kaiman werden hier wegen dem Leder und dem Fleisch gezüchtet. Wir müssen das natürlich probieren – schmeckt nicht schlecht, jedenfalls besser als Meerschweinchen.

1./2. März Cartagena (COL)

Für 3 Nächte gehen wir in ein Hotel um uns auf die Verschiffung der Camper am 3. Februar nach Panama vorzubereiten. Trotzdem bleibt uns Zeit für eine geführte Stadtbesichtung und das Entdecken der schönen Stadt auf eigene Faust. Cartagena hat eine schöne Altstadt mit vielen Gässchen, Plätzen, guten Restaurants und Häuser im Kolonialstil. Am Samstag Abend hat es überall Musik und es wird getanzt.

Damit ist nach ca. 20'000 gefahrenen Kilometer der Südamerikanische Teil unserer Reise abgeschlossen. Morgen geht es auf die Fähre nach Panama.